Thursday, December 21, 2006

platform 9 3/4


Das fing ja toll an: Mittwochmorgen zu spaet augestanden, nach der S-Bahn gerannt, bei Easy-Jet keinen Automaten sum Ausdrucken der Tickets gefunden, dann eine Stunde auf der Rollbahn gestanden, weil das Wetter in London nicht zum Fliegen einlud.

"LOndon: minus 1 Grad", meinte der Pilot. Seine Stewardess meinte nur: "Der Flug dauert eine Stunde, zwanzig Minuten, sie haben genug Zeit, sich zu entspannen und uns beim Arbeiten zuzusehen." Klar, dass ist es, was ich nach zwei Stunden Schlaf in der letzten Nacht auf jeden Fall brauche: andere beim Arbeiten beaeugen.

Das naechste Problem stellte sich dann, nachdem ich ich den Zug nach King's Cross gefunden hatte. Das Geldabheben klappte ueberraschend fluessig und ich fragte den Bahn-Mitarbeiter, welchen Zug ich denn nehmen muesse. "just take the second train." Etwas unsicher stellte ich die selbe Frage noch einmal, nachdem in der Zwischenzeit ein Zug surchgefahren war. Und bekam sie selbe Antwort. Da hab ich dann endlich nach langer Suche einen Bahnplan gefunden und ich konnte mir selbst helfen.

Im Zug in die Innenstadt hab ich dann mit so einer Lehrerin gesprochen, die nach zwei Jahren in Tibet wieder nach London zurueckkehren wuerde. Einen krasseren Wechsel kann es kaum geben. War ein nettes Gespraech, sie fuhr noch ein bisschen weiter, waehrend ich, anders als mit Kate verabredet, nicht um 9, sondern um 10.45 in King's Cross ankam.

Gemaess der Anweisungen, die ich bekommen hatte, sollte ich mich also am Bahnsteig 9 3/4 der King's Cross-Station einfinden. Das Problem ist zum einen die krumme Zahl, die mir erst jetzt auffiel, und zum anderen die Tatsache, dass mit St. Pancras, King's Cross und Euston drei riesige Bahnhoefe direkt nebeneinander befinden.

Habe dann aber irgendwann immerhin die Bahnsteige 8 und 9 gefunden, um mich dann an einen netten Mann zu wenden, der mit weiterhalf. "Nine three quarter, yeah?It's around the corner, just follow me." Und zeigte mir, was ich suchte.

Zwei Minuten spaeter erzaehlte eine Frau was von Harry Potter, die in der Folgezeit einstroemenden Kinder, die sich vor dem Schild fotografieren liessen, machten die Sache perfekt. Das war also der Bahnsteig, von dem aus Harry Potter den Hogwart Express nahm.

Das loeste aber noch laengst nicht mein Problem, abgeholt zu werden. Ich versuchte, Kate eine SMS zu schreiben. Stellte mich dabei nicht sonderlich geschickt an, nach zwanzig Minuten hatte ich ein langes Ihavearrivedatharryp getippt, ohne Leerzeichen, achtzigmal mittendrin verschrieben, weil diese SMS-Tipperei fuer meine dicken Finger eher schwierig ist.

Zum Glueck kam in diesem Augenblick Kate um die Ecke, begruesste mich, drueckte mir eine aufgeladene (!) Oyster-Card in die Hand und wir fuhren zum Boot.

Ich war also angekommen.

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