Tuesday, September 26, 2006

Meine Küche ist eine Höhle ist die Hölle

Ich bereue es ein wenig, am Samstag meine Küche gemalert zu haben. Dass viele absagten, hat mich weder überrascht noch besonders getroffen - es sind Ferien und die Leute sind einfach bequem geworden, einige hatten natürlich auch was besseres zu tun - aber das Ergebnis dieser Malerei musste ich doch am nächsten Tag überarbeiten.

Meine Küche, die durch die vor´s Fenster gehangene Italien-Fahne bedrohlich düster geworden ist, wurde durch die Farbkleckser an der Wand nicht unbedingt lebensfroher. Dass einige der Mitstreiter den Aktionswert nicht sonderlich hoch schätzten, hab ich spätestens dann begriffen, als sich einige von ihnen mit vor der Brust verschränkten Armen in den kleinen Flur zurückzogen, von wo sie dem Treiben zusahen. Und dann meinte Petra zu mir: "Dann hättest du ja einfach alle Farben zusammenkippen und dann an die Wand klatschen können."

Na ja, nun, so war es dann ja auch nicht. Aber was sollen denn bitteschön Blümchen auf der Tapete. Das ist ja fast so wie das Tattoo von Torsten Frings, der sich einbildete, ein furchterregendes Tattoo auf dem Oberarm zu haben, bis ihm irgendjemand sagt, dass es sich dabei um ein Seepferdchen handelt. Nee, so haben wir nicht gewettet. Mit Spritzen und Energie haben dann Alex und Marcus ein bißchen Schwung reingebracht. Danke dafür.

Ich hab dann erstmal das tiefdunkle Herz übermalt, das Nicole an die Wand projezierte und habe hier und da die wilde Triebhaftigkeit von der Tapete entfernt. Übermalt, und fertig. Ich hätte nicht gedacht, dass Farben so eine verheerende Wirkung auf einen haben können. Von der Idee, meine Eltern nächsten Sonntag zum Frühstück einzuladen, habe ich lieber erst einmal Abstand genommen.

Nein, das ist nicht mehr meine Küche. Da will ich schnell mal tapezieren. Dann gibt es nach neuester Hochrechnung noch eine bis zwei Feiern, und dann bin ich weg. Die Ungewissheit liegt mir noch schwer im Magen, aber ich sollte mich davon mal nicht abbringen lassen.

Wenigstens hat das mit London geklappt. Entspanntes Weihnachten in der Ferne, keinen Geburtstag in Berlin und kein Schneefegen vor´m Roten Rathaus.

Wednesday, September 13, 2006

Vor den Scherben einer Karriere



Jetzt sitze ich mit einer Gehörgangsentzündung zu Hause rum, krieg den Mund nicht richtig auf und sehe eben, dass ich den Einschreibetermin für meine Literatur-Zwischenprüfung wieder mal verpasst habe.

Was im Endeffekt nichts anderes heißt, als dass ich im nächsten Semester meine Deutsch- und Russisch-Zwischenprüfungen ablege und dann ganz dezent den Abflug mache.

Auf Wiedersehen Uni, auf Wiedersehen Deutschland. Mir reichts.
Es muss da draußen noch was anderes geben.

Monday, September 04, 2006

Das mittlere Bein der Hummel


Bevor ich gestern meinen Dienst als fleißiges Helferlein beim BerlinMan antreten konnte, hat mich erst mal ne Hummel gebissen. Das tat zum einen gar ordentlich weh, zum anderen schwillt mein Daumengelenk grad ordentlich an.

Und was muss ich da lesen auf www.aktion-hummelschutz.de:
jawohl, sie meldet sich, die hummelin, wenn sie gleich stechen wird:

"Bei mäßiger Bedrohung: Die Hummel hebt ihr mittleres Bein (es ist immer das mittlere) in Richtung des Angreifers.
Bei deutlicher Bedrohung: Die Hummel brummt sehr laut, dreht sich auf den Rücken und streckt das Hinterteil mit dem Stachel dem Angreifer entgegen. Dadurch entsteht eine Art Widerlager. Die Hummel kann sich auf dem Rücken abstützen und gleichzeitig den Stachel in den Angreifer bohren, wenn sich dieser der Hummel weiter nähert. Deshalb liegt eine erhebliche Bedrohung vor, wenn eine Hummel auf dem Rücken liegt und das Hinterende emporstreckt!"

Tja, klarer Fall von Mißachtung der Hummelbeine. Aber ich hab auch anderes zu tun als auf die Beinhaltung dieses Insekts zu achten. Ich wollte eben einfach in meine Tasche greifen, um die Trinkflasche zu greifen. Wer kann denn ahnen, dass da auch die Hummel unterwegs ist, um Nektar in meiner Tasche zu sammeln...

Beim Halbironman wurde ich dann Zeuge, wie viele Athleten völlig einbrachen: Sie hoben keines ihrer Beine oder brummten wie eine Hummel, dafür humpelten, hoppelten, tänzelten, fluchten oder weinten erwachsene Athleten. Auch Fred und Zou mussten der Strecke (2,2-90-20) Tribut zollen und erreichten das Ziel nur unter Schmerzen.

Bevor ich jetzt gleich Zeuge werde, wie meine Hand noch mehrr anschwillt, gehe ich mal lieber auf die Toilette, um die Hand zu kühlen. Sonst fange ich auch noch an zu brummen.