Thursday, June 28, 2007

Lou Reed


Für den einen das schlechteste Konzert seit Erfindung des Bohnenkaffees, für die nächste ein zeitgemäßes, weil sich weiterentwickelndes Stück Live-Musik.

Und ich saß auf Toilette und hab Zeitung gelesen.

Monday, June 25, 2007

First of equals


Ach war das ein angenehmes Wochenende: Teamer-Schulung in Grünau; viele wichtige neue Sachen gehört, lustige Menschen kennengelernt und die Zeit sinnvoll genutzt. Spaß im Quadrat.

Mich im Kreis der zwölf anderen Teamer pudelwohl gefühlt, da fiel auch der Altersunterschied nicht so ins Gewicht. Aber schon erstaunlich, wie einige 17jährige unterwegs sind. Hut ab. Will mir gar nicht ausmalen, wie ich in diesem Alter noch mit Förmchen spielte.

Zumindest fühl ich mich jetzt ganz gut vorbereitet für das Work-Camp in Mecklenburg. Als first of equals. Vegetarisches Arbeitslager- du kannst kommen.

Friday, June 22, 2007

Kulturelle Unterschiede

Sie schenkten uns Monty Python und Little Britain, die Beatles und Lady Di: Aber eines wird dieses barbarische Inselvolk nie lernen: Den runden Stoff-Ball aus 36,08 Füßen Entfernung ins Eckige zu kicken.

Da fließen regelmäßig Tränen.
Was dem Engländer sein Drama, ist dem Deutschen die längste Polonaise der Welt.

Kissing me softly


Der Kuß ist das Zusammenbauzen/zweier verliebter Menschenschnauzen.

Die Blicke werden tief und tiefer/ es nähern sich die Unterkiefer

dann pflegt man mit geschloss'nen Augen/ sich aneinander festzusaugen

wobei meist ein Geräusch entsteht/als wenn die Kuh durch Matsche geht.



Thursday, June 21, 2007

Aus der Bahn geworfen


Immer dann, wenn Seminare oder Vorlesungen aus irgendwelchen Grunden nicht stattfinden, gerate ich völlig aus der Fassung.

Jetzt hatte ich plötzlich zwei freie Stunden, hätte es doch irgendwie zur Fete de la Musique schaffen können, um dann zum Training zu gehen; stattdessen hänge ich sinnlos an der Uni rum und schaue einer Seniorin beim Chatten zu. Aber Spontanität will schließlich auch gelernt sein.

Habe eben mein zweites Referat in dieser Woche abgehalten, mit einer ebenso hübschen wie hohlen Studentin, die sich an keinerlei Vorgaben hielt und versuchte, den Vortrag zu boykottieren. Ist ihr nicht gelungen, aber sie war verdammt gut.

Saturday, June 16, 2007

Wolfgang Neuss

Stell dir vor es geht und keiner kriegts hin.

Wolfgang Neuss, dt. Kabarettist und Schauspieler (1923-1989)

Monday, June 04, 2007

Protest?


Zwar war nach Genua und Seattle nicht zu erwarten, dass sich der Protest auf dem G8-Gipfel in Heiligendamm nur friedlich äußern würde; aber es gibt wohl einen Unterschied zwischen zivilem Ungehorsam und kalkulierterGewalt. So aber hat der Ablauf der Demo die meisten Beteiligten wohl verstört zurückgelassen.

Und Herr Schäuble reibt sich die Hände und löst die Bremsen...

Trainspotting im Wrangelkiez


In einem Gespräch mit Bundesinnenminister Schäuble erinnert sich Harun Kaynar im Zeitmagazin Leben an eine recht angenehme Art und Weise, den Unterricht an sich vorbeigleiten zu lassen.

Ich bereue es auch, dass ich in der Schule am Fenster gesessen und den ganzen Tag lang bloß die U-Bahnen gezählt habe, die vorbeigefahren sind. Ständig habe ich gerechnet: Richtung Warschauer Straße fahren 118 U-Bahnen in sechs Stunden; wie viele fahren dann in 24 Stunden? Mein Mathe-Lehrer sagte zu mir: Ich gebe dir eine Fünf, aber rechnen kannst du.

Allerdings scheint es sich bei dieser Tätigkeit um ein ein Relikt aus den 90er Jahren des letzten Jahrtausends zu handeln, wie wir in der taz erfahren.

Sepp du alte Schlafmütze

Ja, ich brachte menschliche Wärme in den Betrieb [die Fifa]. Das wurde weltweit anerkannt. Ich galt als interessanter und begabter junger Mann aus der Schweiz.
Die Investigationsjournalisten können noch jahrelang ackern, sie werden nichts finden. Wenn ich gegen meine Moral gehandelt hätte, hätte ich ein schlechtes Gewissen, und mit einem schlechten Gewissen könnte ich nicht schlafen. Ich schlafe hervorragend.
Ich mische mich ein, ich bin kommunikativ, vielleicht zu kommunikativ. Als ich 1999 laut darüber nachdachte, ob man die WM alle zwei Jahre durchführen sollte, stieg die Uefa wegen ihrer Champions League sofort auf die Barrikaden.

Es gibt Leute, die hetzen gegen mich. Das ist mehr als Eifersucht und Neid. Bei einigen ist das Hass. Aber es hält mich nicht auf, obwohl Hass stärker ist als Liebe. Hass ist kalt, ist Wasser, und Wasser tötet Feuer. Wo Hass züngelt, muss man den Glauben an sich bewahren.
"Unsere FIFA ist neutraler als die Schweiz", Interview mit Roger Köppel, Die Welt, 04.06.2007, S. 8

Saturday, June 02, 2007

Ruf die Kuh!


Schade, schade. Die Tatsache, dass die Finnen allerlei lustige Wettbewerb auch in diesem Jahr veranstalten, dürfte bekannt sein. Dieses Jahr gibt es sogar eine WM im Kühe-herbeirufen.

Aber leider existiert keine Webadresse, die uns Mitteleuropäern zeigt, wie man sich diesem Phänomen annähern kann. Ich würde mich mit meinen Freunden gern in dieser verwegenen Disziplin messen.

Friday, June 01, 2007

Die spinnen, die Holländer

Also wenn das wahr ist, Holländer, wenn Ihr das hinnehmt und auch noch glaubt, einer super Organspenderwachrüttlershow zuzusehen, dann ist Euch nicht mehr zu helfen. Daher, liebe Holländer: Wenn heute keiner das Stromkabel durchhackt oder den Produzenten so nachhaltig in die Eier tritt, dass er ernsthaft über Ersatz nachdenken muss; wenn Ihr wirklich abwarten wollt, bis Euer schnarchlahmes Parlament in der nächsten Woche über diese Widerwärtigkeit entscheidet, die man
ja nicht einmal nicht den Amis zugetraut hätte - dann sollen Eure Fahrräder auf immerdar rosten, die Grachten verschlicken, die Hausboote von Kakerlaken heimgesucht werden und die Poffertjes nur noch in ranzigstem Öl gebacken daherkommen. Eure Tomaten sollen nicht mehr reifen und Frau Antje zum Islam konvertieren. Euer Käse
soll an jedem Bahnhof vorbeirollen! Vor allem aber, Holländer, soll jeder
von Euch beim Einschalten dieser Show schlagartig einen Gehirntumor
bekommen. Mögen außerdem Eure Nieren versagen.


taz vom 1.6.2007, S. 20, 105 Z. (Kommentar), CAROLA RÖNNEBURG